Birdland Jazz Band | 17.07.2005

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

„Swing an der Donau“

Einen mehr als gut besuchten Jazzfrühschoppen zum Ausklang von Swing an der Donau gab die Birdland Jazzband – früher bekannt als Birdland Dixie Band, aber über den reinen Dixiesound ist man ja schon lange hinaus. An herrlichem Sonntagmorgen erklangen all die wohlbekannten Standards des Old-Time-Jazz in der lebendigen Frische und locker swingenden Spielfreude einer Band, die sich trotz diverser Umbesetzungen in keinster Weise von der gewohnten Qualität verabschiedet hat.

Die Birdland Jazzband, eine Neuburger Institution seit nun gut 20 Jahren, das sind derzeit Charlie Gutsche an Klarinette und Saxophon, Leon Stromski an der Posaune, Georg Kremietz an Trompete und Flügelhorn, Stefan Bernhardt am Klavier, Wigg Eder am Schlagzeug, Wolfgang Socher am Bass, Wastl Bisswanger am Akkordeon und Sänger Christian Hackner am Banjo. Die Band bildet eine eingeschworene Einheit aus acht Individualisten, die nicht nur im passgenauen Zusammenspiel der klassischen Kollektivimprovisation, sondern auch in diversen Soli ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können, sei es nun am Swanee River, im Mississippi-Delta oder an der Donau, in New Orleans oder in Neuburg. Der lebensbejahende Schwung der Musik kommt an, der Funke springt immer wieder unmittelbar über, was nicht allein an den Vorschusslorbeeren für die Platzhirschen der lokalen Szene liegt, ein Nimbus, der hart erarbeitet ist, sondern schlicht am Drive der Band. Wie entspannt man dabei ist, zeigt sich am Gastauftritt eines Konzertbesuchers: Vorgestellt als Brian aus Liverpool intoniert der ältere Herr spontan mit der Band Louis Armstrongs ’68er Hit „What A Wonderful World“. Bei so viel unmittelbarem Verständnis über Sprachgrenzen hinweg kann man da nur zustimmen!

„Do You Know What It Means To Miss New Orleans“ – Locker, duftig, relaxed und ohne angestrengte Ambitionen strahlen die acht gemischtaltrigen, im Herzen allesamt jungen Birdländer auf der Bühne jede Menge Spielfreude aus, Spaß und gute Laune beim „Basin Street Blues“, der „Bourbon Street Parade“, bei „C’est ci bon“ und „Jeepers Creepers“, beim „Bel Ami“, dem „C’Jam Blues“, selbst bei dem zur „Hymne ans Finanzamt“ umgewidmeten Liebeslied „Take All Of Me“. Ein schöner Schlusspunkt für ein erfolgreiches Festival, das unbedingt mit Swing an der Donau wieder zur festen Tradition in der „Summertime“ werden sollte.