The Clayton – Hamilton Jazz Orchestra | 13.11.2014

Neuburger Rundschau | Elke Böcker
 

Eine Bigband der ganz besonderen Art verzauberte das begeisterte Publikum des Audi-Forums Ingolstadt. The Clayton-Hamilton Jazz Orchestra begeisterte nach 2005 und 2011 bereits zum dritten Mal die Freunde ihres unvergleichlich charakteristischen Sounds – diesmal im Rahmen des vierten Birdland Radio Jazz Festivals.

Swingend, groovig, aber auch leise und manchmal gar lyrisch „erzählten“ die Musiker um die Bandleader Jeff Hamilton und John Clayton musikalisch farbige und abwechslungsreiche Geschichten; wechselten gekonnt zwischen Satz und Solo, zwischen Power und Sensibilität. Der Abend verflog in träumerischer Eile ohne einen Wimpernschlag von Langeweile.

Mit spürbarer, doch sehr bewusst eingesetzter Energie und großer Sensibilität erschienen Balladen und Standards wie „For all we know“, „Sunny side on the Street“ oder auch „Goodbye Porkpie Hat“ in einem ganz neuen Sound-Gewand. Eingängige Arrangements von Ray Brown oder das leise Lied von „Emily“ bezauberten genauso wie „Sybille´s Day“, geschrieben für Jeff Hamiltons langjährige Neuburger Freunde und erstmalig in Deutschland im Bigband-Sound.

Doch der Reiz der erfolgreichen Formation liegt nicht nur in der Auswahl der wunderschönen Songs, in der Präzision und Vielschichtigkeit der Musiker, sondern auch in der ganz besonderen Dialogfähigkeit der Bandleader. Der in Neuburg bestens bekannte Weltklasse-Schlagzeuger Jeff Hamilton und John Clayton am Bass spielen sich die Noten gleichsam wie luftig-leichte Federbälle zu. Die dabei entstehende Atmosphäre zeugt von Feeling und Leidenschaft, von Harmonie und Spannung. Gleichzeitig erhalten auch die einzelnen Musiker genügend Raum sich glänzend zu entfalten. So ist das Clayton-Hamilton Jazz Orchestra eben weit mehr als eine gute swingende Bigband – es ist eine super swingende Bigband, auch oder vielleicht eben gerade für Freunde der leisen, feinen Töne.